Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA)

Elementare Hilfe mit lebenswichtigen Trinkwasser

Vielseitig und tatkräftig

Erdbeben, Überflutungen, Unwetter und Bürgerkriege zerstören häufig die Infrastruktur. Davon ist oft auch die Wasserversorgung der Bevölkerung betroffen. Doch sauberes Wasser zählt zu den elementarsten und lebenswichtigen Bedürfnissen von Menschen. Schnelle Hilfe spielt eine entscheidende Rolle. Das Technische Hilfswerk (THW) hat deshalb eine eigene operativ-taktische Einsatzgruppe geschaffen, die nach Katastrophen Wasser aufbereitet: Die Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland (SEEWA).

Zu ihren Aufgaben gehören u.a. die mobile Wasseraufbereitung, Wasseranalyse und technische Beratung. Auch die Instandsetzung zerstörter Wasserversorgungssysteme ist Teil des Aufgabenspektrums.

Schnell und kostengünstig

Wenn Wasser knapp ist, wird Zeit zum wichtigsten Faktor. Daher sieht das Einsatzkonzept eine schnelle Mobilisierung vor: Die gesamte SEEWA-Ausrüstung ist in Leichtmetallkisten verpackt und mit ihren rund zehn Tonnen für den schnellen Einsatz luftverlastbar ausgelegt. Daher ist eine SEEWA innerhalb von wenigen Stunden abflugbereit. Um Helfer und Ausrüstung schnell und kostengünstig ins Ausland zu transportieren, nutzt die SEEWA Linienflugzeuge.

Erfahren und kooperativ

Ein SEEWA-Einsatzteam besteht aus bis zu zehn THW-Experten. Viele davon sind in ihrem Berufsleben als Wasserbau- und Elektroingenieure, Logistiker, Chemiker und Laboranten sowie als Mediziner, Rettungsassistenten oder Mechaniker tätig. Neben Einsatzerfahrungen im Ausland sind ausgezeichnete Fremdsprachenkenntnisse in der englischen, oft auch französischen Sprache für die SEEWA-Kräfte unerlässlich.

Daneben müssen sie physisch und psychisch belastbar, tropentauglich und kurzfristig verfügbar sein. Detaillierte Kenntnisse der Einsatzländer runden das Qualifikationsprofil der weltweit auch als "Waterpeople" bekannten THW-Experten ab.

Zurzeit verfügt das THW über insgesamt drei SEEWA-Module. Je ein SEEWA-Modul wird in Blaubeuren (Baden-Württemberg), Göttingen (Niedersachsen) sowie in Itzehoe (Schleswig-Holstein) vorgehalten. Mit deren Ausstattung ist gewährleistet, dass im Bedarfsfall mehrere Einsätze parallel durchgeführt werden können.

Effektiv und maßgeschneidert

Die Ausstattung der SEEWA setzt sich u.a. zusammen aus:

  • Trinkwasseraufbereitungsanlagen
  • Camp-Ausstattung
  • Kommunikationstechnik
  • Technischer Ausstattung zur Brunnenreinigung
  • Stromgenerator für den SEEWA-Eigenbedarf

Breites Einsatzspektrum

Diese Aufgaben kann die SEEWA u.a. vor Ort erfüllen:

Versorgung:

  • Wasseraufbereitung
  • Brunnenreinigung
  • Sanitärversorgung
  • Abwasserentsorgung

Analyse:

  • Prüfung der lokalen Wasserressourcen
  • Bewertung von Untersuchungsergebnissen
  • Untersuchung der lokalen Wasserversorgungssysteme

Technische Beratung:

  • Ausbildung von einheimischen Mitarbeitern in der Wasseraufbereitung
  • Einweisung im Bereich der Abwasserentsorgung
  • Organisation der Wasserverteilung

Erkundung:

  • Gewinnen von relevanten Informationen zur Wasserversorgung
  • Einsatz- und Maßnahmenplanung für einen SEEWA-Einsatz

Nachhaltig und qualifiziert

Mit genau auf den Katastrophenfall abgestimmten Trinkwasseranlagen leistet das THW humanitäre Soforthilfe. Je nach eingesetzter Technik kann eine SEEWA bis zu 40.000 Personen täglich mit sauberem Wasser versorgen. Dabei
findet eine ständige Qualitätskontrolle statt: Denn das aufbereitete Wasser überprüft die SEEWA in einem eigens mitgeführten Trinkwasserlabor.

Überzeugend: Die SEEWA-Einsätze

  • Sri Lanka (Tsunami 2004/2005)
  • Indonesien (Tsunami 2004/2005)
  • Pakistan (Erdbeben 2005)
  • Sudan (Flüchtlingslager 2006)

Vorstellung der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland